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3. Solon war nicht reich, aber froh und heiter, weise, tapfer im .Kriege und dem Volke aufrichtig zugethan; er strebte eifrig darnach, fein Vaterland groß und berühmt zu machen. Deshalb war er allgemein beliebt. Auf Wunsch seiner Mitbürger gab er ihnen neue Gesetze.
Die Reichen mußten den Armen einen Theil ihrer Schulden erlassen; auch durfte kein Armer seiner Schulden wegen wieder unbarmherzig bestraft werden. Hatte ein Mensch ein Verbrechen begangen, so wurde er auf den Hügel des Kriegsgottes Ares (Mars) vor den Areopag geladen. Dieser Gerichtshof hatte seine Sitzungen zur Nachtzeit unter freiem Himmel. Licht wurde nicht angezündet, damit die Richter durch den kläglichen Anblick des Verklagten nicht zum Mitleid bewegt würden. Ihre Urtheilssprüche schrieben Ne auf Täfelchen und warfen dieselben schweigend in die Urnen, von denen die eine „Urne des Todes", die andere „Urne der Erbarmung" hieß. Waren die Stimmen auf beiden Seiten gleich, so wurde noch ein Täfelchen in die Urne der Erbarmung geworfen und der Beschuldigte frei gesprochen. Einst wurde auf diese Weise ein Knabe zum Tode verurtheilt, der Wachteln die Augen ausgestochen hatte, weil ein solcher Mensch, wenn er herangewachsen sei, seinen Mitbürgern zum Verderben sein würde.
4. Ueberhaupt sollten die Kinder gut und streng erzogen werden. Die Knaben mußten, wenn sie sieben Jahre alt waren, zur Schule, wo sie körperlich und geistig tüchtig ausgebildet wurden. Dort sollten sie sich nicht nur üben im Ringen, Laufen, Werfen, Springen und Schwimmen, wie die Kinder der Spartaner, sondern sie wurden auch angehalten zum Lesen und Schreiben, Lieder zu singen und Denksprüche weiser Männer zu lernen. Die Mädchen hatten ihrer Mutter im Hause zu helfen. Gegen alte Leute mußten die Kinder bescheiden sein, besonders die Eltern lieben und sie unterstützen, wenn sie alt und schwach wurden. Arme Knaben mußten ein Handwerk lernen; die reichern wurden Maler, Bildhauer, Dichter u. dergl. Denn nur fleißige, arbeitsame Leute sollten in Athen leben; wer kein Gewerbe oder keine Kunst verstand, galt für ehrlos. Im zwanzigsten Jahre wurden die Jünglinge in Gegenwart der Eltern und Verwandten feierlich als Krieger eingeweiht. Sie schwuren, dem Vaterlande in aller Noth treu zu sein, ihren Nebenmann im Treffen nie zu verlassen. Alsdann waren sie verpflichtet, fürs Vaterland zu kämpfen. Diese und andere Gesetze faßte Solon in schöne Verse und ließ sie auf mannshohe Holzpfeiler schreiben, welche auf dem Markt aufgestellt wurden, so daß sie jeder lesen konnte. Als alles fertig war, ließ er sich von den Athenern versprechen, daß sie 10 Jahre diesen Gesetzen treu bleiben wollten. Darauf reiste er weg und besuchte viele fremde Länder und Städte.
5. Auf dieser Reise kam er auch nach Klei nasien, wo in der Stadt Sardes in Lydien der König Krösus wohnte. Dieser war unermeßlich reich und hielt sich daher für den glücklichsten Mann von der Welt. Als Solon zu ihm kam, zeigte ihm der König alle seine Schätze und fragte ihn: „Solon, wen hältst du für den Glücklichsten unter den Sterblichen?" Solon antwortete: „Tellus, einen Bürger von Athen. Seine Kinder
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11. Miltiades (490).
211^ Darms hörte, daß das kleine Volk der Athener es gewagt, die Empörer gegen ihn zu unterstützen, wurde er sehr erbittert. Täglich mußte Veim Mahle zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" Dock nicht Athen allein, ganz (Griechenland wollte er sich unterwerfen. Ehe er mit etrtem aufbrach, sandte er Herolde nach Griechenland, welche rum Zeichen der Unterwerfung Erde und Wasser fordern sollten. Mehrere griechische Staaten erfüllten diese Forderung, nur Athen und Sparta nicht. In Athen warf man die Gesandten mit Hohn in Gräben und Brunnen unter dem Zurufe: „Dort holt euch, was ihr fordert." In Sparta wurden sie niedergehauen. Alsbald rüstete Tarius im höchsten Zorn ein Heer: doch die Flotte wurde durch einen Sturm zerstört, und das Landheer hatte auck Unglück. Danus schickte eine noch größere Flotte ab, welche diesmal auch das Landheer trug. Zu den Anführern sprach er: „Wohlan, ziehet gen Griechenland und machet zu Knechten die Männer von Athen und bringet die Knechte vor mein Angesicht!" Einige Schiffe waren mit Ketten beladen, um die Gefangenen zu fesseln. Auch schönen weißen Marmor brachten die Perser mit, um auf dem ^chlachtfelde ein Siegesdenkmal zu errichten. Die Spartaner wollten den Athenern helfen, kamen aber nicht zu rechter Zeit, weil bei ihnen der Glaube herrschte, man dürfe vor dem Vollmonde keinen Krieg anfangen. So zogen denn nur 9000 Athener und 1000 Mann aus nst™ern kleinen Stadt dem Heere der Perser entgegen, welches mehr als 100,000 Mann zählte. Das Häuflein der Griechen war nur klein, aber feuriger Muth beseelte ihre Herzen; sie wollten für Freiheit und Vaterland alles wagen. In der Ebene von Marathon trafen die beiden Heere zusammen (490). Als die Athener die Uebermacht der Perser sahen, waren selbst einige der Tapsersten verzagt; aber ihr Feldherr Miltiades ermunterte Ne. „Zeigen wir uns nicht gleich von Anfang als tapfere Männer," rief er, „so werden die Feinde uns verfolgen, angreifen und schlagen. Zaudert nicht, ihr Griechen, laßt uns einig fein, einig zur Schlacht!" In vollem Lause rannten die Griechen aus die Barbaren ein, und trotz der großen Ueber-zahl der Feinde erkämpften sie einen vollständigen Sieg. Die Perser flohen auf ihre Schiffe, und die Griechen erbeuteten das feindliche Lager sammt vielen Kostbarkeiten, auch den Marmorblock und die Fesseln. Während die fluchtenden Perser verfolgt wurden, stürzte ein Athener in vollem Laufe nach ferner Vaterstadt, rief athemlos durch die Straßen: „Freuet euch, Mitbürger, wir haben gesiegt!" und fiel dann todt zur Erde. Alljährlich feierten die Athener btesen Siegestag; ganz besonbers aber ehrten sie Miltiabes. Das Ende des Helben von Marathon war sehr traurig: es stauben Menschen aus, die ihn Beneibeten und wegen eines unglücklicken Kriegszugs ihn bet Verrätherei anklagten. Miltiabes starb im Gefängniß.
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dem Vaterlande heilsam sind, so bedarf es deines Geldes nicht; sind sie aber schädlich, so wird dein Geld mich nicht zum Verräther machen. Du aber verlaß die Stadt, damit du nicht andere verführst." Seinem Waffenträger, der einem Gefangenen für Geld die Freiheit gegeben hatte, nahm er 'den Schild mit den Worten: „Seitdem Geld deine Hand befleckt hat, kannst dn in Gefahren mein Begleiter nicht mehr fein."
3. Nach der Ermordung der Tyrannen erschienen die Spartaner mit einem großen Heere, die Thebaner zu züchtigen. Epaminondas stellte sich an die Spitze der Thebaner; Pelopidas führte die „heilige Schar". Bei dem Städtchen Leuktra kam es zur entscheidenden Schlacht. Die Spartaner konnten der Tapferkeit der gut geführten Thebaner nicht widerstehen, und der größte Theil von ihnen ergriff die Flucht. Als die Nachricht von der Niederlage und Flucht des Heeres nach Sparta kam, herrschte dort große Aufregung und Verlegenheit. Die Flüchtlinge mußten nämlich nach spartanischem Gesetz mit Verlust des Waffenrechts bestraft werden; der alte König aber, der das eigene Land für verloren hielt, wenn er keine Soldaten hatte, rief der versammelten Menge zu: „Laßt heute das Gesetz schlafen, morgen mags strenger wieder erwachen."
4. Während nun Epaminondas die Spartaner in ihrer Hauptstadt hart bedrängte, leistete Pelopidas unglücklichen Städten Theffaliens gegen den grausamen Tyrannen Alexander von Pherä Hülfe. Dabei gerieth er leider selbst in Gefangenschaft, fürchtete sich aber auch im Gefängnisse nicht, dem Tyrannen seine Schandthaten vorzuhalten. In seiner Noth kam sein treuer Freund Epaminondas mit einem Heere und befreite ihn. Bei dem vierten Einfall in das Gebiet der Spartaner siegte der tapfere Epaminondas bei M ant ine a (362) abermals über die Spartaner; allein ein Wurfspeer durchbohrte seine Brust. Tödtlich verwundet sank er nieder. Als die Aerzte erklärten, daß er sterben müsse, sobald das Eisen ans der Brust gezogen werde, ließ er den Spieß so lange stecken, bis ihm der Sieg gemeldet wurde. Dann küßte er seinen Schild und rief: „Ich habe genug gelebt, denn ich sterbe unbesiegt." Seinen Freunden, die ihn trauernd umgaben und klagten, daß er keinen Sohn hinterlasse, entgegnete er noch: „Ich hinterlasse euch zwei unsterbliche Töchter, die Schlachten bei Leuktra und Mantinea." Pelopidas fand in dem ferneren Kriege gegen Alexander, von welchem viele Thebaner aus Furcht vor der eingetretenen Sonnenfinsternis zurückblieben, seinen Tod.
15. Alexander der Große (333).
1. Die griechischen Staaten hatten sich durch viele Kämpfe gegen einander sehr geschwächt. Deshalb wurde es dem König Philipp von Macedonien möglich, ganz Griechenland unter seine Herrschaft zu bringen.
Sein Sohn hieß Alexander. Derselbe war von Natur mit großen Anlagen begabt, welche sein Vater sorgfältig ausbilden ließ. Der größte Gelehrte jener Zeit, Aristoteles, war der Lehrer des Knaben, den er mit dem besten Erfolge unterrichtete. Die Gesänge Homers erweckten schon
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Extrahierte Personennamen: Epaminondas Alexander_von_Pherä_Hülfe Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp_von_Macedonien Philipp Alexander Alexander Aristoteles
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fein grenzenloser Uebermuth blieb doch. Als Sohn Jupiters forderte er sogar göttliche Verehrung.
„ H- 3m 2ahre 327 n. Chr. unternahm Alexander noch einen siegreichen Zug nach Indien. Als er aber auch am Hyphasis, dem östlichen Grenzflüsse des Pendfchab, noch nicht Halt machen wollte, empörte sich fein Heer. Da sprach Alexander: „Ich werde weiter ziehen, und es werden sich noch genug finden, die mich begleiten; wer nicht will, der kehre um und verkündige daheim, daß er seinen König verlassen hat!" Dann verschloß er sich drei Tage lang und ließ sich nicht sehen. Alles umsonst; er nutzte sich zum Rückzüge entschließen. Nachdem er heitere Spiele veranstaltet und an der Stelle der Umkehr zwölf turmhohe Altäre hatte erbauen lassen, kehrte er mit dem Landheere auf ödem, beschwerlichem Wege, von Hunger, Durst und Hitze geplagt, nach Babylon zurück. Der andere Theil war auf einer Flotte den Indus hinab und durch das indische Meer heim= gesegelt.
Aufs beharrlichste verfolgte nun Alexander feinen Plan, die Völker Asiens und Europas zu vereinigen und das ganze Reich auf die höchste Stuse der Bildung zu erheben. Er selbst vermählte sich mit der Tochter d's Darius und gab vielen seiner griechischen Feldherrn und Krieger Perserinnen zu Frauen. Mitten in seinen großen Plänen überfiel ihn eine heftige Krankheit. Die ungeheuren Anstrengungen, die Trauer über den Tod feines besten Freundes und besonders feine schwelgerischen Genüsse hatten seine Kraft gebrochen. Als die Feldherrn, welche trauernd an feinem Krankenlager standen, ihn fragten, wen er zu feinem Nachfolger bestimme, antwortete er: „Den Würdigsten." Dann starb er im Alter von 33 Jahren. Das unendliche Reich wurde nach Alexanders Tode in mehrere Reiche getheilt.
16. Romulus (754).
1. In dem schönen Italien lag vor uralter Zeit die Stadt Alba longa, in welcher einst zwei Brüder, Numitor und Amulius, regierten. Der herrschsüchtige Amulius verdrängte seinen sanften Bruder von der Regierung, tödtete dessen Sohn und machte Numitors Tochter, Rhea Silvia, zur Priesterin. Als solche durfte sie niemals heirathen. So vermeinte Amulius des Thrones für immer sicher zu sein. Als nun aber Rhea Silvia heimlich sich dem Gotte Mars vermählte und Zwillingssöhne bekam, erwachte des Königs Furcht aufs neue. Er ließ die Mutter lebendig begraben und befahl, die beiden Söhne, Romulus und Remus, in der Tiber zu ertränken. Die königlichen Diener legten die Kinder in einen Korb und fetzten denselben, da die Tiber das Land gerade überschwemmt hatte, nicht in den eigentlichen Fluß, sondern in das ausgetretene Wasser. Der Korb blieb an einem wilden Feigenbaum hängen, und als das Wasser wieder gefunken war, stand er auf dem Trockenen. Das Geschrei der Kinder lockte eine Wölfin herbei; diese trug sie in ihre Höhle und säugte sie. Hier fand sie der Hirt Faustülus, krackte sie
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Extrahierte Personennamen: Jupiters Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Darius Darius Alexanders Rhea_Silvia Romulus
Extrahierte Ortsnamen: Indien Asiens Europas Alexanders Italien
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Senatoren, die ihn wahrscheinlich wegen seiner Herrschsucht ermordeten, sagten nachher, er sei von dem Kriegsgotte Mars auf feurigem Wagen in den Himmel geführt worden, und ordneten an, daß er unter dem Nennen Quirinus als Gott verehrt würde.
17. Tarquinius und Brutus (510).
1. Der sechste König von Rom, Servius Tullius, hatteeinen ehrgeizigen Schwiegersohn, mit Namen Tarquinius, der sich des Thrones bemächtigte. Als Servius dies hörte, eilte er mit den Seinen herbei, um den empörerischen Eidam von seinem Sitze zu entfernen. Dieser aber ergriff den alten Mann, trug ihn zum Saale hinaus, warf ihn die hohe Treppe hinab und ließ ihn durch nachgeschickte Mörder tödten.' Sein gottloses Weib, Tullia, kam gerade durch die enge Gasse gefahren, wo der blutende Leichnam des Königs lag. Der Wagenlenker hielt bei diesem Anblicke an und wollte ausweichen; aber die unmenschliche Tochter zwang ihn, über des Vaters Leichnam hinwegzufahren. Tarquinius führte eine grausame und übermüthige Negierung, so daß man ihm den Beinamen Superbus (d. i. der Uebermüthige) gab. Er hielt sich eine bewaffnete Leibwache, berief die Senatoren fetten, später gar nicht mehr zur Berathung der Gesetze; er bestrafte Richter und Bürger an Gut und Leben nach Willkür und Laune, zog die Güter der Hingerichteten und Verbannten ein und legte dem Volke unmäßige Steuern auf. Der Stolze schonte selbst seine eigenen Verwandten nicht. Nur einer, Jnnius, entgieng dem Tode dadurch, daß er sich blödsinnig stellte. Tarquinius hielt ihn deshalb für unschädlich und nannte ihn spöttisch Brutus, d. i. -der Dumme. Aber dieser Brutus war es, der dm König nachher vom Throne stürzte.
2. Tarquinius lag mit seinem Heere vor der festen Stadt Ardea. Da ritt der Sohn des Königs nach einer in der Nähe Roms gelegenen Stadt und mißhandelte dort eine angesehene, tugendhafte Frau, Namens Lukretia, deren Gemahl beim Heere vor Ardea stand. Nach seiner Abreise ließ die unglückliche Frau ihren Vater und ihren Gemahl nebst einigen Bekannten, darunter auch Brutus, holen. Jammernd erzählte sie ihnen den erlittenen Schimpf, und indem sie dieselben anflehte, sie zu rächen, stieß sie sich den Dolch in die Brust. Stumm vor Entsetzen standen die Männer da. Brutus aber riß den blutigen Dolch aus der Wunde und schwor, ihn emporhebend, solche Frevelthat zu rächen und nicht eher zu ruhen, bis Tarquinius verruchte Familie aus Rom vertrieben sei. Dann ließ er den Leichnam auf den Markt bringen und forderte in flammender Rede das Volk auf, den Tarquinius zu verjagen. Hieraus eilte er in das Lager, um auch dort die Greuelthat zu erzählen. Das Heer verließ den König, und dieser floh mit seinen Söhnen zum Könige Porsenna.
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mochte Porsenna nicht länger Krieg führen und bot deshalb selber die Hand zum Frieden. Die Römer mußten ihm einige kleine Landstriche abtreten und Geiseln stellen. _ Mucius ward von den Römern hock qeebrt und erhielt von dem Verlust seiner rechten Hand den ehrenvollen Beinamen Scävola, d. i. Linkhand.
Nachdem es somit dem Tarquinius nicht gelungen war, durch Porsenna wieder auf den Thron zu kommen, reizte er andere Völker gegen die Römer auf, unter andern auch die Latiner. Bald kam es zwischen den beiden Völkern zu einer blutigen Schlacht, in welcher die Römer siegten. Tarquinius verlor hier den letzten seiner Söhne und floh hoffnungslos nach Unteritalien, wo er bald nachher starb (495).
18. Pyrrhus und Fabricius (280).
1. Die Römer suchten ihre Herrschaft über ganz Italien auszubreiten. Schon hatten sie die mächtigen Völker Mittelitaliens unterworfen, als sie auch Gelegenheit fanden, nach Unteritalien den Krieg zu tragen und dort neue Eroberungen zu machen. In Unteritalien lag die große Seestadt Tarent. Die Tarentiner waren ein verweichlichtes, genußsüchtiges und großsprecherisches Volk. In ihrem Uebermnthe bohrten sie römische Schiffe, welche durch Sturm in ihrem Hafen verschlagen wurden, in den
Grund. Die Römer wurden darüber empört und schickten Gesandte nack
Tarent, um Genugthuung zu verlangen. Aber die leichtfertigen Tarentiner verspotteten und beschimpften sie. Da zogen die Römer mit einem gewaltigen Heere gegen sie. Das ganze Volk der Tarentiner war aber so feige, daß sie einen Kampf mit den tapfern Römern nicht wagen mochten. Sie riefen deshalb den König Pyrrhus von Epirns in ihr Land, der durch feine großen Kriegsthaten weit und breit berühmt war. Gern folgte der König dieser Aufforderung, denn er strebte gleich Alexander dem Großen, große Länder zu erobern. Er schiffte mit einem Heere von 25,000 Streitern und mit 20 zum Kriege abgerichteten Elephanten nach Italien. Doch die Römer verzagten nicht und zogen dem Feinde mnthig entgegen. Bei Herakles kam es zur Schlacht. Lange Zeit blieb der Sieg unentschieden. Zuletzt ließ Pyrrhus seine Elephanten, die hohe Türme mit Kriegern auf dem Rücken trugen, vorrücken. Nun ergriff die Römer Furcht und Schrecken, und balo war die Verwirrung allgemein. Wer sich nicht durch die Flucht retten konnte, wurde von den Elephanten zertreten, oder von den Soldaten aus den Türmen niedergeschossen. Doch auck Pyrrhus hatte viele seiner Streiter verloren; er selbst war einmal in der größten Lebensgefahr gewesen. Als er das Schlachtfeld besichtigte und die Leichen der Römer betrachtete, die alle mit Wunden auf der Brust dalagen, rief er aus: „Mit römischen Soldaten würde ich leicht die Welt erobern."
2. Nach dieser Schlacht ließ Pyrrhus den Römern durck einen Gesandten Frieden anbieten. Der Senat schien zur Annahme der
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Extrahierte Personennamen: Porsenna Scävola Porsenna Alexander Alexander
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daran, Frieden zu schließen. Auch wollten sie gern die Kriegsgefangenen auswechseln. Zu diesem Zwecke gedachten sie, eine Gesandtschaft nach Rom zu schicken. Der gefangene Regulus sollte dieselbe begleiten, weil sie hofften, er würde seine Mitbürger sicher zum Frieden überreden. Vor seiner Abreise aber ließen sie ihn schwören, sogleich nach Ausrichtung des Auftrags in die Gefangenschaft zurückzukommen, falls seine Mitbürger die Friedensbedingungen verwürfen. Regulus schwur und reiste ab. Statt aber zum Frieden zu rathen, zeigte er den Römern, daß vollständige Erschöpfung die Karthager zwinge, um Frieden zu bitten, und forderte zur Fortsetzung des Kampfes auf. „Auf mich," sprach er, „nehmt bei dem Beschlusse keine Rücksicht, denn ich bin alt und nicht viel mehr zu gebrauchen." Die Vorschläge der Gesandten wurden daher verworfen. Zugleich suchten nun die Römer Regulus vor der Rache der Karthager zu retten. J&k baten ihn, in Rom zu bleiben. Doch Regulus erinnerte an seinen Eid. Vergebens war selbst das Bitten der Freunde, vergebens das Versprechen der Priester, ihn von seinem Eide zu entbinden, vergebens auch die Thränen seiner Frau und seiner Kinder. Er nahm mit den Worten Abschied: „Mein Leib gehört den Karthagern, meine Seele euch!" und gieng, seinem Eide getreu, nach Karthago zurück. Er sah die Seinen nie wieder.
Was Regulus vorher gesagt hatte, traf ein. Die Karthager wurden völlig geschlagen und sahen sich gezwungen, um Frieden zu bitten. Sie erhielten ihn, mußten aber Sicilien an die Römer abtreten und eine ungeheure Summe als Entschädigung sür die Kriegskosten bezahlen.
20. Hannibal (216).
1. Der Karthager Hamilkar, ein unversöhnlicher Feind der Römer, gieng mit einem Heere nach dem gold- und silberreichen Spanien, um hier seiner Vaterstadt ein neues Gebiet zu erwerben. Bei seiner Abreise bat sein Sohn Hannibal, ein Knabe von 9 Jahren, ihn mitreisen zu lassen. Der Vater erlaubte es, nachdem Hannibal geschworen hatte, daß er ein ewiger Feind der Römer sein wolle. Diesen Schwur hat er treulich gehalten.
Nach dem Tode seines Vaters und seines Schwagers Hasdrubal übernahm Hannibal den Oberbefehl über die Karthager in Spanien. Er war groß und schlank gewachsen, hatte eine starke Stimme und ein scharses Auge, so daß ihm in der Schlacht nicht leicht ein Vortheil entgieng. Dabei war er so abgehärtet, daß er Hunger und Durst, Frost und Hitze ertragen^ und keine Anstrengung ihn ermüden konnte. Zugleich benahm er sich liebreich gegen seine Soldaten u o theilte mit ihnen jede Unannehmlichkeit des Krieges, und so war er der Abgott des Heeres. Hannibal setzte den Krieg in Spanien fort und kehrte sich nicht an die Vorschriften, welche ihm die neidischen Römer machten. Ohne Zögern griff er auch die mit den Römern verbündete Stadt Sagunt an und eroberte und zerstörte
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Ii. Zeit nach Christus.
28. Hermann (9).
1. Die Römer hatten sich seit Julius Cäsars Zeiten in Frankreich und an den Ufern des Rheins festgesetzt. Unter der Regierung des ersten römischen Kaisers Augustus aber suchten sie weiter in das Innere Deutschlands vorzudringen. Drnsus, ein tapferer Kriegsheld, machte mit einem auserlesenen Heere vier Kriegszüge landeinwärts und drang auf einem dieser Züge sogar bis an die Elbe vor. In den durchstreiften Gegenden legten die Römer nach und nach feste Schlösser und Lagerplätze an; da wohnten sie Sommer und Winter, brachten dahin ihre Waren und verhandelten sie an die Deutschen. Diese sollten sich an eine feinere, üppige Lebensweife gewöhnen, damit ihnen das Wohlleben besser gefalle, als die Freiheit. Auch ihre theure Sprache, ihre einfachen Sitten und Einrichtungen sollten sie nickt behalten, sondern römische Sprache annehmen und sich nach römischen Gesetzen richten lassen. Der römische Statthalter Varus ließ sogar nach römischer Sitte Beile mit Ruthenbündeln vor sich her tragen, als Zeichen, daß er körperliche Züchtigungen und selbst den Tod verhängen könne. Eine Züchtigung aber mit Schlägen wäre dem freien deutschen Manne die entsetzlichste Beschimpfung gewesen, und das Recht über sein Leben räumte er keinem Menschen, sondern allein der Gottheit ein. Dennoch wurde der Unwille lange Zeit nicht laut, und die Gegenden zwischen dem Rheine und der Weser schienen den Römern völlig Unterthan zu sein; Varus glaubte es wenigstens. Aber so dachte Hermann oder Arminurs, ein edler deutscher Mann, vom Stamme der Cherusker, nicht. Das Joch eines fremden Volkes mit fremder Sprache und verdorbenen Sitten schien ihm unerträglich.
2. Hermann war eines cheruskischen Fürsten Sohn, an Gestalt und Tapferkeit ein wahrer Held. Er war als Knabe nach Rom gekommen und hatte die Römer, ihre Staats- und Kriegskunst, wie auch ihre Laster, genau kennen gelernt. Als er nun heimkehrte und sah, wie die Römer sein liebes deutsches Volk zu Knechten machen wollten, da entbrannte sein Zorn gegen die Unterdrücker. Mit feuriger Rede begeisterte er die Fürsten und Anführer der deutschen Stämme und stellte sich an die Spitze des Aundcs, um den verhaßten Feinden den Untergang zu bereiten. Varus merkte in seinem Hochmuth von allem nichts, obwohl er von dem verräterischen Segest, einem andern Cheruskerfürsten, gewarnt wurde. Um ihn von feinem guten Lagerplatze weg in gefährlichere Gegenden zu locken, mußte ein entfernter Stamm sieb gegen die Römer empören.
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Extrahierte Personennamen: Christus Hermann_( Julius_Cäsars Cäsars Augustus Varus Varus Hermann Hermann Varus Hochmuth
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rheins Deutschlands Rheine Rom
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Nur Wittekind fehlte. Er war zu feinem Schwiegervater, dem Könige von Dänemark geflohen.
5. Aus der Versammlung in Paderborn erschienen vor Karl auch die Gesandten zweier muhamedanischer Fürsten in Spanien mit der Bitte, sie vor ihrem Unterdrücker, dem Könige Abderrahmann, zu schützen. Karl versprach Hülse, und schon im folgenden Jahre brach er mit einem großen Heere auf und eroberte in kurzer Zeit das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro. Dieser Landstrich blieb von jetzt an unter dem Namen „spanische Mark" ein Theil seines Reiches. Während er an weitere Eroberungen in Spanien dachte, erhielt er die Nachricht, daß die Sachsen unter Wittekind abermals zu den Waffen gegriffen hatten. Karl brach sogleich auf, um den Aufstand zu dämpfen. Aber ehe er noch die Pyrenäen überschritten hatte, wurde der Nachtrab seines Heeres in den engen Schluchten von den Bergbewohnern überfallen und niedergemacht. Hier fiel auch der berühmte Roland, Karls Schwestersohn, dessen Thaten die alten Heldenlieder preisen.
6. Karl der Große kehrte, nur noch von wenigen seiner Tapfern begleitet, zurück. Die Sachsen waren unterdes alles verwüstend bis an den Rhein vorgedrungen und hatten voll grimmes Hasses gegen einen
Glauben, den ihnen die Feinde ihrer Freiheit mit Feuer und Schwert
aufgedrungen, die Brandfackel in die Kirchen und die Wohnungen der
Glaubensboten geworfen. Karl zwang sie wieder zum Gehorsam und legte
Festungen an, um sie besser beherrschen zu können; aber ihre Erbitterung war so groß, daß sie eine sorglos dahinziehende Abtheilung des fränkischen Heeres überfielen.und niedermetzelten. Das erbitterte Karl so sehr, daß er 4500 der gefangenen Sachsen an einem Tage bei Verden an der Aller enthaupten ließ (783).
Aber ehe ein Jahr vergangen war, stand wieder ganz Sachsenland in lichterlohem Kamps, wie nie zuvor, und Wittekind, wie der Geist der Rache, an der Spitze des Landsturmes. Bei Detmold geschah nun im Jahre 783 eine furchtbare Schlacht, in der keins der beiden Heere siegte. Nachdem Karl neue Scharen aus dem Frankenland herbeigeholt hatte, brach er wieder auf gegen das Sachsenheer, das bei Osnabrück an der Hase gelagert war. Nach tapferer Gegenwehr wurden 6000 Sachsen erschlagen; die übrigen flohen.
7. Da unterwarf sich endlich der kühne Wittekind, und die Sachsen folgten seinem Beispiel. Karl ließ nun die Milde walten und ließ auch Wittekind zu sich einladen; er versprach ihm sicheres Geleit und stellte Geiseln zu des Herzogs Sicherheit. Da kam der Held zu Karl und freute sich, den Mann von Angesicht zu sehen, gegen welchen er so lange gekämpft hatte. Karl aber empfieng ihn mit hohen Ehren und redete ihm so eindringlich zu, daß Wittekind sich taufen ließ; Karl selbst ward sein Pathe. Und Wittekind hielt, als ein deutscher Mann unverbrüchliche Treue und Glauben. Doch auch in den folgenden Jahren fehlte es nicht an einzelnen Aufständen unter den Sachsen, so daß Karl zuletzt zu einem verzweifelten
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_versprach_Hülse Karl Karl Karl Roland Karls_Schwestersohn Karls Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl